Innovation ist schwer, Wandel ist schwer, sich neu erfinden ist schwer.
Keiner hat das besser verstanden als der vor kurzem verstorbene Harvard Professor Clayton Christensen, Autor des Weltbestsellers „The Innovator’s Dilemma“, der erkannte, dass die meisten Unternehmen am Wandel scheitern, weil sie sich in ihrem Stammgeschäft einfach zu gut und zu sicher fühlen.
Kodak überlebte den digitalen Wandel nicht, Nokia nicht den Wandel zum Smartphone. Microsoft gelang hingegen eine grandiose Auferstehung und ob der deutschen Autoindustrie (es sei einmal dahingestellt, ob die Batterie nun wirklich so viel nachhaltiger ist als der sparsame Verbrennungsmotor) dieser Wandel gelingt, ist nach dem rasanten Aufstieg Teslas mehr als fraglich.
Der Innovator ist oft ein Rebell: Von Virgin Gründer Richard Branson sagte ein Lehrer schon früher: „Richard werde entweder Millionär werden oder im Gefängnis landen.“
Eine Institution ist der Schatten eines Mannes, nicht umgekehrt. Jeff Bezoz, Gründer von Amazon, hatte den Mut, etwas anzugehen, was alle anderen für völlig unmöglich hielten – den pünktlichen und preiswerten Versand nahezu aller Bücher – und mittlerweile auch anderer Waren – dieser Welt. „Unmöglich, niemals profitabel, Wahnsinn“, das waren die Äußerungen des Zweifels, mit denen Bezoz überhäuft wurde.
All diese CEO-Helden mussten Widerstände und Widersacher ertragen, am meisten in Form von Zweifeln, Gegenargumenten und Neinsagern. Das dümmste Gegenargument der Neinsager ist auch gleichzeitig das stärkste Totschlagargument: Dafür gibt es keinen Markt!
Dieses selten dumme Argument muss man sich noch einmal auf der Zunge zergehen lassen: Dafür gibt es keinen Markt. Nein, natürlich nicht! Oder, ja, denn wie sollte es auch sonst sein? In einigen Gegenden Afrikas zum Beispiel läuft niemand mit Schuhen herum. Ist dies nun ein attraktiver Markt – niemand trägt Schuhe, also braucht jeder Schuhe – oder ein unattraktiver Markt – niemand trägt Schuhe, also kauft auch keiner welche?
Das, was existiert, zum Maßstab für das kommende zu machen, ist häufig zu kurz gedacht. Wenn ein innovatives Produkt auf den Markt kommt, gibt es dafür selbstverständlich keinen Markt – wie sollte man sonst ein neues Produkt für eben diesen neuen Markt erschaffen?
Diese Fragen haben Clayton Christensen bewegt und mit ihm ist ein ganz großer Vordenker von Innovation viel zu früh von uns gegangen.
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