Entweder Sie erzählen Storys. Oder andere erzählen Storys. Über Sie. Und wenn Sie nicht mit am Tisch sitzen, dann stehen Sie auf der Speisekarte.

Pfeiler 1: Der Mensch ist ein Storyteller

Der Mensch ist es seit Anbeginn der Zeit gewohnt, in Bildern und Storys zu denken, während die klinische und sterile Kommunikation à la Power Point erst seit ca. 30 Jahren auf dem Vormarsch ist und daher von unserem „Türsteher“ im Gehirn nicht durchgelassen wird. Darum schlafen bei Präsentationen auch die meisten Teilnehmer ein und darum lesen Menschen aber bis drei Uhr morgens Dan Brown, auch wenn sie am nächsten Morgen früh aufstehen müssen. Weil Berichte per se langweilig und Storys per se spannend sind. Darum ist Klatsch und Tratsch im Unternehmen auch immer viel nachhaltiger und glaubhafter als die faktenschweren E-Mails von Corporate Communications. Oder mit anderen Worten: Wenn Sie keine Story erzählen, erzählt jemand anders ihre Story. TED Talks sind übrigens auch meist wie eine gute Story aufgebaut.

Pfeiler 2: Der erste Eindruck zählt – Ihr Mission Statement

“You never get a second chance to change a first impression”, sagt man im Management und besonders im Personalwesen. Bei der Kommunikation scheint dies allerdings nicht zu gelten. Oft ist der erste Satz einer Imagebroschüre oder eines Missionstatements derart langweilig, austauschbar und nichtssagend, das man diese Machwerke getrost als nicht-verschreibungspflichtige Schlafmittel bezeichnen kann. Wer aber am Anfang der Geschichte keine Aufmerksamkeit erzeugt, hat sie für immer verloren.

Pfeiler 3: Held und Schurke – Was ist unsere Story und was passiert, wenn wir nichts tun?

Was in jeder guten Geschichte auftaucht, in der Kommunikation von Unternehmen und Gesellschaft aber fast immer fehlt, sind Held und Schurke einer Story. Jede Story braucht einen Helden. Und

jeder Held braucht einen Schurken. Keine Adam und Eva ohne den Teufel, kein Luke Skywalker ohne Darth Vader, kein Superman ohne Lex Luthor. Im Unternehmen wird allerdings häufig so kommuniziert, als gäbe es diese Bedrohung nicht. Was bei den Mitarbeitern, die es besser wissen, stets zu Klatsch und Tratsch (mit einem Bösewicht) aber auch zu Zynismus führt. Gutes Storytelling hilft, Gefahren für das Unternehmen offen zu adressieren, ohne in Fatalismus zu verfallen. Ebenso hilft ein „Bösewicht“ dabei, eine „was wäre wenn / what, if…“ Situation zu erschaffen, die für die nötige Dringlichkeit sorgt, sowohl bei Budgetverhandlungen als auch bei Verkaufssituationen.

Als bessere “Corporate Storytellers” werden sie:

  • In direkten Gesprächen besser überzeugen – und zwar Peers und Mitarbeiter.
  • In der Stakeholder Kommunikation besser werden, insbesondere bei der Präsentation des Unternehmens vor potentiellen Investoren / Business Angels / VCs kann so der Unternehmenswert erhöht werden
  • Besser vor Gruppen präsentieren / Keynotes halten.
  • In Interviews überzeugender sein. (denn Storytelling ist auch Medienworkshop)

Das ist direkter Mehrwert auf drei Ebenen:

  • Sie können sich selbst besser verkaufen (Karriere)!
  • Sie können bessere Verkaufsgespräche führen (Produkte)!
  • Sie können das Unternehmen besser nach innen und nach außen verkaufen (Organisation)! (Nach innen = Motivation / Identifikation. Nach außen = Attraktion) und damit ihre Strategie besser vermitteln und damit auch umsetzen.
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