Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an Digitalisierung denken? Privat betrachtet vermutlich zunächst die allseits bekannten sozialen Medienplattformen, wie Facebook oder Instagram, etwas später dann vielleicht Kurznachrichtendienste, wie Twitter, und im Anschluss ganz bestimmt sogenannte Social-Messaging-Dienste, wie WhatsApp, die uns tagtäglich begleiten und den Daten- und Informationsaustausch für uns erleichtern. Denken Sie weiter kommen Ihnen bestimmt auch weitere technologische Revolutionen, wie der Übergang vom Fax zur E-Mail oder Neuerung wie Apple Pay oder PayPal in den Sinn, wodurch Zahlungsströme zwischen A und B schneller abgewickelt werden. Wird schließlich die Gesamtwirtschaft in diesen Gedankenprozess miteinbezogen, tauchen häufig Begriffe, wie Big Data oder Industrie 4.0 auf, die jedoch allesamt auf eine Bezugsgröße zurückzuführen sind, die digitale Transformation. Ein digitaler Durchdringungsprozess, mit der der wohl größte gesellschaftliche wie wirtschaftliche Wandel unserer Zeit, der „leap of faith“ oder auch der alles entscheidende Quantensprung von der analogen in die digitale Welt beschrieben wird.
Wahrscheinlich sind Sie jetzt der Meinung, dass es Wandel schon immer gegeben hat und dieser Auffassung ist prinzipiell auch nichts entgegenzusetzen. Über 2.000 Jahre Menschheits- und Wirtschaftsgeschichte sind schließlich nicht spur- und innovationslos an uns vorbeigezogen. Wir reiten nicht mehr auf Pferden, sondern fahren in Autos, um von A nach B zu kommen. Wir schlafen nicht mehr in kalten Höhlen, sondern residieren in beheizten Häusern und Wohnungen. Und auch entsenden wir keinen Boten mehr, um Nachrichten auszutauschen, sondern nutzen dafür die Vorzüge der sozialen Medien. Doch angesichts der digitalen Transformation und der damit verbundenen Integration digitaler Technologien lässt sich feststellen, dass diese zu einer Reihe sprunghafter Veränderungen führen, wodurch sich neben neuen Geschäftsmodellen auch das Verständnis von Arbeit und das der Kundenbeziehung neu denken lassen. Fiel dem Siegeszug der Digitalisierung früh die analoge Arbeitsweise mit Stift, Papier, schweren Leitzordner und damit vollgestopften Archiven zum Opfer sind es heute zunehmend die digitalen Schnittstellen, die für den größten Kundenmehrwert sorgen. Einem digitalen Mindset scheinen wenige und schon gar keine analogen Grenzen mehr gesetzt zu sein.
Dadurch trägt die digitale Transformation nicht nur zu einer Veränderung in der Art und Weise, wie Geschäfte abgewickelt werden bei, sondern auch in der Umgestaltung interner Systeme, denen stets den Status Quo anzweifelnde Fragen, wie: „Können wir unsere Prozesse so verändern, dass wir unsere Effizienz steigern und dadurch ein besseres Kundenerlebnis schaffen?“ zugrunde liegen. Experimentieren, testen und am Kunden lernen, markieren die Stellschrauben für den digitalen Erfolg und verschaffen Unternehmen, die Digital mit Schnelligkeit assoziieren, neben einem noch nie dagewesen Chancenreichtum auch langfristig größere Handlungsspielräume. Daneben zwingt die durch die Transformation aufgestaute Drucksituation, sich digital neu zu erfinden, den Unternehmen auch einen strategischen Weitblick auf, den permanenten disruptiven Charakter in den einzelnen Marktsegmenten ernst zu nehmen, insbesondere dann, wenn sichergeglaubte Marktanteile neuen Wettbewerbern anheimzufallen drohen.
Denn durch die digitale Transformation werden die zuvor resilient angenommenen Markteintrittsbarrieren durch die Innovationsgeschwindigkeit von außen aufgerieben, wodurch neue Wettbewerber bestehenden Akteuren zum Verhängnis werden können. Amazon, das mit Amazon Fresh stationäre Supermärkte in Bedrängnis bringt, ist ein gutes Beispiel dafür, wie Unternehmen sich das Momentum der Marktperipherie und die Gunst der digitalen Stunde zu Nutze machen. Aber auch Netflix kann hierfür herangezogen werden, das als Versanddienstleister damit begann, das stationäre Videoverleihgeschäft zu stören, indem es sich die digitale Innovation des Videostreamings zu Nutze machte und heute mit den traditionellen Fernsehsendern, Kabelnetzen und Produktionsstudios konkurriert.
Sicher kann darüber argumentiert werden, ob ein digitales Mindset allein für den Erfolg oder Misserfolg im Markt verantwortlich ist. Denn Gradmesser für wirtschaftlichen Erfolg gibt es viele. Doch sicher ist, dass durch die Aneinanderreihung ökonomischer Einzelschicksale inmitten der Corona Pandemie, allem voran durch den Dreiklang ausbleibende Kundenströme, drohende Insolvenzen und nicht vorhandener Zukunftsperspektiven, die vermeintlichen Vorzüge einer rein analogen Welt gegenüber denen der digitalen Welt immer weiter ins Wanken geraten, was eine immer stärkere Berücksichtigung digitaler Möglichkeiten zur Folge hat. „Die Corona-Pandemie ist eindeutig ein Digitalisierungstreiber für die deutsche Wirtschaft“, wie es der Bitkom-Präsident Achim Berg im November 2020 betonte und setzt damit den Startschuss für eine branchenübergreifenden Aufbruchstimmung hin zur digitalen Zukunft in Unternehmen.
Denn digitale Schnittstellen und Prozesse markieren inmitten der Corona Pandemie die allesentscheidenden Antriebsfedern, um die Arbeitswelt und die Kundeninteraktion von Morgen neu zu denken. Beinahe könnte an dieser Stelle von einem Paradigmenwechsel gesprochen werden, der die Bedeutung vieler makro- wie mikroökonomischer Zahnräder inmitten von wiederkehrenden Lockdown-Phasen und anhaltenden Inzidenzdebatten nachhaltig hervorgestellt hat. Die plötzliche Brisanz von Homeoffice in Kombination mit dem Bedeutungszuwachs digitaler Plattformen, wie Zoom oder Microsoft Teams, die es vielen überhaupt erst ermöglicht haben, ihre Arbeit aus ihren eigenen vier Wänden ausüben zu können. Damit verbunden die Möglichkeit, Messekonzepten oder gar dem Vertrieb, der vor der Pandemie aus seinen in Präsenz stattfindenden Kundenterminen noch seine universelle Daseinsberechtigung geschöpft hat, ein digitales Makeover zu verpassen, indem Kundengespräche und Verkaufsabschlüsse kontaktlos stattfinden.
Daneben könnte auch die Verstetigung sozialer Plattformen, wie Clubhouse, TikTok oder Instagram Reels genannt werden, doch insbesondere Studienergebnisse, die darauf hindeuten, dass in den nächsten Jahren jeder vierte Euro online umgesetzt werden wird, dürfte die Wichtigkeit der digitalen Transformation in und außerhalb von Unternehmen noch weiter untermauern. Dabei wird zwar nicht jede Branche und nicht jedes Unternehmen vollumfänglich ins Digitale abwandern können, aber die Zeit, um zumindest einen kritischen Blick auf seine eigenen Unternehmensprozesse zu werfen und an den geeigneten Stellen die Weichen für eine digitale Zukunft zu legen, drängt immer mehr. Hybridisierung, das heißt eine Vermischung der analogen mit der digitalen Welt, lautet das Schlüsselwort, welches mit der digitalen Transformation zwangsläufig mitschwingen muss.
Bei all dem Gerede von Wandel darf jedoch nicht der Trugschluss entstehen, dass digitale Transformation etwas ist, was mal so eben zwischen Chefsessel und Kaffeeküche geplant und umgesetzt werden kann. Auch wenn das Thema digitale Transformation mittlerweile bei vielen Unternehmen zum tagtäglichen Vokabular gehört, wissen einer Umfrage aus dem Frühjahr 2019 zufolge ganze 58 Prozent unter den befragten 1.000 Top-Level-Führungskräften nicht, wie Sie genau damit umgehen sollen oder schätzen Ihre bisherigen Bemühungen sogar als Zeitverschwendung ein.1
Doch eine digitale Kehrtwende, wie Sie momentan Einzug in wirtschaftliche Denk- und Arbeitsprozesse erfährt, braucht neben Zeit auch den unternehmerischen Willen, neue Wege einschlagen zu wollen, um von der Planung in die Umsetzung zu kommen. Damit verbunden gilt es sich im Sinne des Mitarbeiterwohls sowie des Kundennutzens von dem fortschrittshemmenden Mantra „Das haben wir schon immer so gemacht“ zu lösen. „Denn in Zeiten des Wandels besteht die größte Gefahr darin, mit der Logik von gestern zu handeln“, wie es Peter Drucker einst so treffend formulierte. Aus diesen Gründen müssen Führungskräfte lernen, dass die größte Stärke einer Firma im Handumdrehen ihre größte Schwäche werden kann, allem voran dann, wenn Sie ihre Augen vor der digitalen Realität verschließen. Des Weiteren müssen Sie, bevor Sie digitale Transformation in ihrem Unternehmen salonfähig machen wollen alle Beteiligten (Mitarbeiter, Kunden und andere Stakeholder) mitnehmen, das heißt zu einer siloübergreifenden, unternehmensinternen wie -externen Einheit verschmelzen lassen.
Und dafür brauchen Sie eine überzeugende Story, die die Dringlichkeit der Lage authentisch abbildet. Denn auch Corona zwingt Unternehmen dazu noch schneller mit jahrzehntelangen Traditionen zu brechen, um im digitalen New Normal weiter erfolgreich zu bleiben. Begünstigt durch die digitaler werdende Erwartungshaltung der Kunden, müssen Unternehmen neben einer Überprüfung Ihrer Prozesse noch stärker Ihre eigenen Mitarbeiter auf den digitalen Wandel vorbereiten. Dabei lautet Umdenken das Gebot der digitalen Stunde. Damit Sie Ihre Change-Initiative erfolgreich von der Planung in die Umsetzung bringen, zeigt Ihnen Prof. Dr. Veit Etzold (Deutschlands Strategie- und Storytelling-Experte Nr. 1), wie Sie mit einer guten Story Ihre eigenen Mitarbeiter langfristig von Ihrem neuen digitalen Kurs überzeugen. Fangen Sie noch heute an, Ihre Erfolgsstory zu schreiben und schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an!
Quellenverzeichnis:
1 Schindler Parent GmbH (Hg.) (2019): Raupe oder Schmetterling? Warum Ihre Digitalisierungsbemühungen bislang scheitern. Online verfügbar unter https://www.schindlerparent.de/raupe-oder-schmetterling/ , Absatz 1 – 2, zuletzt geprüft am [31.08.2021].